Zwei Dinge sollen Kinder von Ihren Eltern bekommen: Wurzeln und Flügel.
Johann Wolfgang von Goethe

Informationen zur HPV-Impfung

Auf dieser Seite finden sie Informationen zur HPV-Impfung von verschiedenen Quellen, die jeweils gekennzeichnet sind.

Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt die Impfung gegen Humane Papillomviren (HPV) für Mädchen und Jungen im Alter von 9 bis 14 Jahren. Jugendliche ab dem Alter von 15 Jahren, die noch nicht gegen HPV geimpft sind, sollen die Impfung möglichst bald und noch vor dem 18. Geburtstag nachholen.


HPV: Impfung
Den besten Schutz vor Erkrankungen durch Papillomviren bietet eine frühzeitige HPV-Impfung.

Die HPV-Impfung Ihres Kindes senkt das Risiko an HPV-bedigtem Krebserkrankungen zu erkranken um 90%.


Die HPV-Impfung schützt sehr wirksam vor Infektionen mit HPV, wenn noch kein Kontakt mit HPV stattgefunden hat. Schon bei ersten sexuellen Aktivitäten kann es jedoch zu einer Ansteckung mit HPV kommen. Dazu zählt nicht nur Geschlechtsverkehr. Auch beim Petting kann HPV übertragen werden. Besteht jedoch eine Infektion, kann die Impfung vor diesem HPV-Typ nicht mehr schützen. Daher sollte der Impfschutz vor dem ersten sexuellen Kontakt aufgebaut werden.
Außerdem haben dem Robert Koch-Institut (RKI) zufolge Studien ergeben, dass jüngere Mädchen nach der HPV-Impfung höhere Antikörperspiegel bilden als ältere Mädchen. Die Antikörperspiegel bleiben aber stabil, so dass von einem langandauernden Impfschutz ausgegangen wird. Da nach aktuellem Kenntnisstand davon auszugehen ist, dass die Impfung einen jahrzehntelangen Schutz bietet, muss und sollte die HPV-Impfung nicht bis zum Auftreten von ersten Pubertätszeichen herausgezögert werden.


Aktuell liegen Ergebnisse einer Reihe großer Studien aus verschiedenen Ländern vor, die einen sehr deutlichen Rückgang von HPV-bedingtem Gebärmutterhalskrebs belegen. Die Stärke des Rückgangs hängt aber vom Impfalter ab.


So belegt eine britische Studie, dass der Effekt der Impfung umso größer war, je jünger die Mädchen zum Zeitpunkt der Impfung waren: Während eine Impfung im Alter von 12 bis 13 Jahren das Risiko für späteren Gebärmutterhalskrebs um 87 Prozent verringerte, betrug die Risikoreduktion bei einer Impfung im Alter von 14 bis 16 Jahren 62 Prozent und im Alter von 16 bis 18 Jahren nur noch 34 Prozent. Für fortgeschrittene Krebsvorstufen am Gebärmutterhals zeigte sich eine Wirksamkeit von 97 Prozent, wenn im Alter von 12 bis 13 Jahren geimpft wurde, von 75 Prozent bei Impfung im Alter von 14 bis 16 Jahren und von 39 Prozent bei Impfung mit 16 bis 18 Jahren.
Eine Studie aus Dänemark ergab, dass Frauen, die im Alter von unter 17 Jahren geimpft wurden, ein um 70 Prozent geringeres Risiko hatten , eine Analkrebsvorstufe zu entwickeln als ungeimpfte Frauen. Bei Frauen, die im Alter von 17 bis 32 Jahren gegen HPV geimpft wurden, war dieser Effekt nicht nachweisbar.
Weitere Informationen finden Sie auf den Internetseiten des Robert Koch-Instituts (RKI).


Nebenwirkungen

Die HPV-Impfung ist sicher:

Der Weltgesundheitsorganisation WHO sind bei weltweit mehr als 270 Millionen verimpften Dosen keine schweren Nebenwirkungen, die die Gesundheit nachhaltig beeinträchtigen, im Zusammenhang mit der HPV-Impfung bekannt.
Wie bei jeder anderen Impfung auch können nach der HPV-Impfung Nebenwirkungen auftreten. Am häufigsten sind Schmerzen, Rötung und Schwellung an der Einstichstelle am Oberarm. Schwere Kopfschmerzen, erhöhte Temperatur, Schwindel oder Abgeschlagenheit können auftreten, sind jedoch zeitlich begrenzt und verschwinden wieder vollständig. Diese Nebenwirkungen sind nicht häufiger als bei anderen klassischen Kinder-Impfungen auch und zeigen, dass der Körper sich mit dem Impfstoff auseinandersetzt.


Vereinzelt kann es zu schweren allergischen Reaktionen (WHO: ca. 1,7 Fälle pro eine Million Impfungen) kommen. Teilweise verspüren Jugendliche bei der Impfung Schwindel. Die Kreislaufreaktion hat meistens nichts mit der HPV-Impfung zu tun, sondern ist Ausdruck von Angst oder Stress im Zusammenhang mit der Impfung.


In Internetforen wird die HPV-Impfung immer wieder in Zusammenhang mit zwei Todesfällen aus dem Jahr 2007 gebracht. Das Paul-Ehrlich-Institut ist diesem Vorwurf gewissenhaft nachgegangen und konnte nach ausführlicher Untersuchung keinen Zusammenhang mit der HPV-Impfung feststellen. Die Ergebnisse können Sie in einer ausführlichen Stellungnahme des Paul-Ehrlich-Instituts nachlesen.
In einigen Internetforen hält sich der Mythos, dass die HPV-Impfung zu einem „komplexen regionalen Schmerzsyndrom (CRPS)“ oder dem „posturalen orthostatischen Tachykardiesyndrom (POTS)“ führen kann. Auch dieser Vorwurf erwies sich als wissenschaftlich nicht haltbar. Hierzu stellt zum Beispiel die Europäische Arzneimittelbehörde ausführliche Analyseergebnisse bereit.


Wie hoch ist das Risiko, dass sich mein Kind mit HPV anstecken wird?
HPV-Infektionen gehören in Deutschland und weltweit zu den häufigsten sexuell übertragbaren Infektionen (STI). 9 von 10 Menschen stecken sich im Laufe ihres sexuell aktiven Lebens mindestens einmal mit HPV an. Die meisten Ansteckungen finden sogar schon in den ersten Jahren der sexuellen Aktivität statt. Somit hat ihr Kind ein großes Risiko, sich später mit HPV anzustecken.
Rund 10.000 Menschen erkranken in Deutschland jedes Jahr aufgrund von HPV an Krebs. HPV ist der Hauptauslöser für Gebärmutterhalskrebs und einer der Hauptauslöser für Krebs im Mund-Rachenraum.


Bei Frauen verursacht HPV vor allem Krebs am Gebärmutterhals aber auch Krebs im Mund-Rachenraum. Zudem ist die HPV-Infektion bei Frauen auch Auslöser für über 50.000 Operationen am Gebärmutterhals pro Jahr. In diesen Operationen werden Krebsvorstufen entfernt, um einen Ausbruch von Krebs zu verhindern. Die Folge der Operation ist ein erhöhtes Risiko für Frühgeburten.

Bei Männern verursachen HPV-Infektionen Krebs im Mund- und Rachenraum, aber auch Penis- oder Analkarzinome sind möglich. Jährlich erkranken knapp 3.000 Männer an HPV-bedingten Krebsarten.


Noch Fragen?


Die HPV-Impfung ist eine wichtige Impfung, die in der Vergangenheit von vielen Ängsten und Unwahrheiten begleitet war.
Die deutlich schlechtere Annahme dieser Impung in Deutschlad zeigt, daß immer noch viel Unwissen, Unsicherheit und Ängste vorhanden sind.
Die HPV-Impfquote betrug 2021 bundesweit 56,5% in Baden-Württemberg jedoch nur 18,8%.


Wenn Sie unsicher sind und noch Gesprächsbedarf haben, nehmen wir uns die Zeit mit Ihnen über Ihre Fragen zu sprechen.

Ihr Team der Kinder- und Jugendarztpraxis in Laupheim


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